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Der absehbare Bevölkerungsrückgang in Höxter erfordert für die Kreisstadt neue Antworten bei der Stadtentwicklung. Das legt nach Ansicht der Grünen der Regionalplan nahe. Man müsse auch eine Lösung parat haben, falls es nicht klappt mit dem Versuch, gegen jede Prognose die Bevölkerungszahl stabil zu halten.
„Es ist ja aller Ehren wert, wenn die Kreisstadt versucht, für möglichst viele Menschen attraktiv zu werden, und wenn sie mit aller Kraft gegen den Bevölkerungsrückgang arbeitet“, urteilt Ludger Roters, Fraktionssprecher der Grünen in Höxter. „Aber die massive Ausweisung neuer Baugebiete weit über jeden prognostizierten Bedarf hinaus kann nicht die Lösung sein.“ Es müsse flexiblere Handlungsoptionen geben.
Die Prognosen seien jedenfalls deutlich. Bis 2020 sei nach den beiden jüngsten Erhebungen mit einem Bevölkerungsrückgang von ca. 8 % bis ca. 10 % zu rechnen. „Das bedeutet von der Größenordnung her, dass wir bis dahin ganz Lüchtringen dicht machen können. Oder alternativ Bosseborn, Bruchhausen, Bödexen und Lütmarsen zusammen“, macht Roters die Dimension anschaulich. Demgegenüber sollen laut Stadtentwicklungsplan 132 Hektar zusätzlich zu den bestehenden 739 Hektar an Wohnsiedlungsfläche ausgebaut werden. „Das bedeutet einen Zuwachs um 16 % bei einer schrumpfenden Bevölkerung von 10%. Dabei ist schon jetzt die Wohnflächenversorgung in Höxter landesweit Spitze“, stellen die Grünen fest.
Ohne den in den 90er Jahren enormen Zuzug von Spätaussiedlern wäre die Bevölkerungs-entwicklung in Höxter schon seit 1991 durchgehend negativ. Wieso man vor diesem Hintergrund darauf spekuliere, dass diese Entwicklung sich ausgerechnet bei zunehmend negativen Prognosen ändere, sei rätselhaft, meint Roters.
Höxter sei keineswegs automatisch auf der sicheren Seite, nur weil die Stadt sich planerisch einen enormen Handlungsspielraum erarbeitet hat. „Wenn wir nicht gegensteuern, wird sich dramatisch beschleunigen, was bereits seit einigen Jahren zu beobachten ist. Die alten Ortskerne veröden, während an ihren Rändern immer mehr Neubausiedlungen in die Landschaft wuchern“, beschreibt Roters eine mögliche Folge. „Das ist dann nicht bloß ein ästhetisches Problem. Das bedeutet auch, dass wir bestehende Substanz verkommen lassen und zunehmend Aufwand für ein ausuferndes Infrastrukturnetz betreiben müssen.“ Die Grünen denken dabei beispielsweise an das Kanalsystem, an Buslinien, Einkaufsmöglichkeiten und Kindergärten.
„Unser Ziel muss es sein, Leerstände, Ruinen und Brachen in den über Jahrhunderte gewachsenen Ortskernen zu verhindern und gleichzeitig den ungebremsten Flächenverbrauch und die enormen Folgekosten für die Infrastruktur einzuschränken“, fordern die Grünen. „Gerade wenn wir weniger werden, sollten wir enger zusammenrücken und die Ressourcen klüger nutzen.“ Wenn man den demografischen Wandel aktiv gestalten wolle, und dazu gebe es keine Alternative, müsse das auch für die Stadtentwicklung gelten, betonen die Grünen in Höxter.
07.09.06
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