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Martina Fahlbusch, Landtagskandidatin der GRÜNEN, nimmt Stellung zu Ausführungen des CDU-Landtagsabgeordneten Hubertus Fehring.
„Hubertus Fehring preist das Kinderbildungsgesetz nur auf Basis der neu geschaffenen U-3-Betreuungsplätze. Die Probleme und Fehler der gesetzlichen Regelungen nimmt er schlicht nicht zur Kenntnis. Das KiBiz ist ein bürokratisches Monster, berücksichtigt kaum die fachlich gebotenen Anforderungen an kindliche Erziehung und Bildung und erhöht die Belastung der Erzieherinnen. Frühkindliche Betreuungsplätze müssen dagegen auch finanziell ausreichend ausgestattet sein und den Anforderungen frühkindlicher Bildung entsprechen!“
Martina Fahlbusch weist darauf hin, dass die NRW-Regierung nicht nur mehr Geld in den Ausbau von Kindertagesstätten gesteckt, sondern vorab auch 180 Millionen Euro gekürzt hat. NRW sei bundesweit Schlusslicht bei der Betreuung der Kleinsten. Zudem wurde der landesweit einheitliche Elternbeitrag abgeschafft, so dass Kindergartenbeiträge nun nach Kassenlage der Kommunen gestaltet werden.
Weiter führt sie an: „Gerade bei den Unterdreijährigen haben sich die Betreuungsschlüssel durch KiBiz verschlechtert. Bis 2008 wurden in NRW noch Familiengruppen gefördert mit einer Erzieherin für acht über dreijährige Kinder und zwei Kräften für sieben unter dreijährige Kinder. Im heutigen Gruppentyp I steht lediglich eine Erzieherin für 15 Kinder über drei Jahren zur Verfügung und eine Erzieherin für fünf Kinder unter drei Jahren. Im jetzigen Gruppentyp II (Krippengruppe) beträgt der Schlüssel zehn bis zwölf Kinder unter drei Jahren auf zwei Fachkräfte. Das bedeutet, eine Kraft hat bis zu sechs Babies und Kleinkinder zu betreuen!
In allen Gruppen steht weniger Zeit für die Kinder zur Verfügung, weil für Vor- und Nachbereitung der Gruppenarbeit, Dokumentation, Elterngespräche, Teamsitzungen und konzeptionelle Arbeit durch KiBiz nur noch 10 Prozent des Stundenkontingentes berechnet werden. Im GTK wurden dafür noch 25 Prozent bereitgestellt.“
Ihr Fazit: „Das KiBiz dient dazu, durch weniger Personal pro Kind billigere Betreuungsplätze zu schaffen. Darunter leidet die gesamte pädagogische Arbeit. Eine positive und enge Bindung an die vertrauten Betreuungspersonen ist im Elementarbereich Grundvoraussetzung für die Persönlichkeitsentwicklung und den Wissenserwerb. Denn Kinder lernen nur dann, wenn sie sich geborgen fühlen.“
Martina Fahlbusch nimmt auch Stellung zu den Sprachstandserhebungen der letzten Jahre: „Auch heute noch, mit der Sprachstandserhebung Delphin 4, konstatieren die Grundschulen eine nicht wesentlich verbesserte Sprachfähigkeit der Erstklässler. Die grundlegenden Probleme des Tests, pädagogische Engführung in einer Testsituation, zu geringe Berücksichtigung der Individualität der Kinder, Erfassung von Sprachfähigkeit in einer kurzen Zeitspanne von 20 Minuten, bestehen weiterhin. Und mit einer Bereitstellung von Mitteln für Sprachförderung in Höhe von 6,53 Euro pro Kind und Woche lässt sich schlechterdings keine sinnvolle Förderung leisten.
Das Geld, das wir heute nicht für Erziehung und Bildung, angefangen beim Kleinkind, ausgeben, werden wir später um ein Vielfaches mehr für Sozialleistungen aufbringen müssen.“
29.03.2010 HF
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