BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

DIE GRÜNEN IM KREIS HÖXTER

Kleinkinder müssen zu Hause bleiben
Fahlbusch: U 3-Betreuung vom Land unterfinanziert


Die Landtagskandidatin der GRÜNEN, Martina Fahlbusch aus Höxter, weist auf die Unterfinanzierung des Ausbaus der Plätze für unter Dreijährige durch das Land hin. Auch im Kreis Höxter führt das zur Ablehnung von Aufnahmeanträgen.

 

Nach Berechnungen des Städte- und Gemeindebundes ist von einem Platzbedarf von bis zu 66 % auszugehen. Martina Fahlbusch kritisiert, dass die derzeitige Finanzierung des Landes noch nicht einmal zur Erfüllung des gesetzlich bestimmten Rechtsanspruches von 32% ausreicht. „Entgegen den Versprechungen von Minister Laschet werden viele Eltern für ihre Kinder keinen Betreuungsplatz erhalten“, stellt sie fest.

 

Martina Fahlbusch belegt an Zahlen das zu geringe Engagement der Landesregierung: Während der Bund dem Land NRW für die nächsten Jahre je 80 Millionen Euro für den Ausbau der U 3 - Betreuung zur Verfügung stellt, legt das Land lediglich 10 Millionen Euro dazu. Im Vergleich dazu gibt das Land Bayern 100 Millionen Euro zusätzlich zu den Bundesmitteln aus. Obwohl nicht einmal die Hälfte der Ausbauphase vorbei ist, liegen schon jetzt Anträge von Kommunen und Kreisen in einem Volumen von 457 Millionen Euro vor - bei einer Gesamtsumme von Bundesmitteln für NRW in Höhe von 480 Millionen.

 

Im Kreis Höxter existieren im laufenden Kindergartenjahr 363 Plätze für unter 3-jährige, was einer Versorgungsquote von 17 % entspricht. Zusammen mit 100 Kindertagespflegeplätzen liegt die Quote bei 22 %. Martina Fahlbusch: „Auch bei uns im Kreis Höxter ist die gesetzlich festgesetzte Quote von 32 % noch lange nicht erreicht, zumal wesentlich mehr Eltern ihre unter 3-jährigen in der Kita anmelden werden als das von der Landesregierung vorhergesehen ist.

 

 Ohne einen erheblich höheren Anteil des Landes werden wir den gesetzlich vereinbarten Rechtsanspruch nicht erfüllen, geschweige denn das wesentlich höhere Interesse an diesen Plätzen zusätzlich decken können. Minister Laschet versucht offenbar diese Problematik wenigstens bis zur Landtagswahl klein reden zu wollen.“

 

In diesem Zusammenhang weist die Landtagskandidatin auch auf neueste Erkenntnisse zu der von der Landesregierung so hoch gelobten Sprachförderung hin. „Diese Sprachförderung verfehlt gänzlich ihr Ziel. Eine Befragung des Grundschulverbandes hat öffentlich gemacht, dass es trotz Sprachtest und Sprachförderung kaum Verbesserungen der Deutschkenntnisse von Erstklässlern gibt. Zwei Drittel der Grundschullehrkräfte sehen das Ziel altersgerechter Deutschkenntnisse von Erstklässlern bei der Einschulung als nicht erreicht an“, zitiert Martina Fahlbusch jüngste Befragungsergebnisse.

 

Sie plädiert für eine verstärkte Einbettung der Sprachförderung in den Kindergartenalltag, wofür allerdings die Rahmenbedingungen in den Kindertagesstätten erheblich verbessert werden müssen. Neben einer weiteren Qualifizierung der Erzieherinnen ist für Martina Fahlbusch besonders auch die personelle Besetzung der Kindertagesstätten gerade im U 3 – Bereich erforderlich.

 

„Laschets Kitas sind vom Land vernachlässigt, wenn man bedenkt, dass 20 Kinder unter drei Jahren sich bis zu 45 Stunden in der Woche maximal drei Betreuer teilen müssen. Das ist lediglich vorgeschriebenes EU-Minimum. Zuwendung und Ansprache der Kinder müssen so nach meinem Empfinden zu kurz kommen, und eine Sprachförderung kann so sicher nicht optimal geleistet werden. Bei dem alten Kindergartengesetz war dies besser geregelt“, resümiert Martina Fahlbusch.

 


05.02.10  HF

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