BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

DIE GRÜNEN IM KREIS HÖXTER

Plädoyer für mehr Nationalparks

Der Natur und den Menschen zuliebe

Unter dem Motto: „Natur Natur sein lassen“, informierte Oliver Krischer, Vorsitzender des Fördervereins Nationalpark Eifel, die Reisegruppe, die der Einladung der Grünen im Kreis Höxter zum Besuch des Nationalparks Eifel gefolgt war.

 

Die Eifel präsentierte sich ihren Gästen sehr einladend. Dafür sorgten die strahlende Herbstsonne, die sich bunt färbenden Laubwälder und nicht zuletzt Oliver Krischer als begeisterter Nationalparkförderer.

 

Barrierefreie Wanderung

 

Nachdem er in einem lebendigen Vortrag für die Nationalparkidee geworben und die Besonderheiten des Nationalparks Eifel vorgestellt hat, begleitet der Vorsitzende des Fördervereins eine zweistündige Wanderung durch den „Natur-Erlebnisraum Wilder Kermeter“. Auf der in diesem Jahr eröffneten barrierefreien Route erläutert Oliver Krischer verschiedene Beispiele für die Verbesserung der touristischen Infrastruktur sowie für die Umwandlung naturferner Waldbereiche in natürlich sich entwickelnde Laubwälder und steht den Gästen Rede und Antwort.

 

Wir brauchen mehr Natur

 

So weist er darauf hin, dass zur Zeit die Nationalparks verschwindende 0,54% der Landfläche von Deutschland ausmachen. „Natürliche Buchenwälder sind unser Beitrag zum Erhalt des weltweiten Naturerbes“, unterstreicht Oliver Krischer. „Es ist unsere Aufgabe, Buchenurwälder entstehen zu lassen. Von einem Zuviel an Wildnis sind wir weit entfernt.“ Deshalb plädiert er für weitere Nationalparks, so auch im Teutoburger Wald. „Deutschland ist von intensiver Nutzung geprägt. Die ungestörte Natur ist eine Randerscheinung. Das wollen wir ein klein wenig verbessern.“ Erstens um der Natur willen, zugleich aber auch, um echte Natur in ihrer ganzen Reichhaltigkeit erlebbar zu machen.

 
Erklären ist Voraussetzung für Zustimmung

 

Das Ziel des Nationalparks Eifel seien großflächige naturbelassene Wälder mit entsprechenden Pflanzen und Tieren. Dazu trete an die Stelle der bisherigen Wirtschaftswälder die natürliche Waldentwicklung, erläutert Oliver Krischer. Dunkle artenarme Fichtenforste werden sich im Laufe der Zeit in reich strukturierte Buchenwälder mit hoher Artenvielfalt verwandeln. Diese Prozesse werden an ausgewählten Standorten durch gezielte Maßnahmen unterstützt, etwa durch das Fällen von Douglasien, die sich sonst als fremdländisches Gehölz hartnäckig auf den Flächen behaupten würden. „Das alles erklären wir den Besuchern auf Informationstafeln. Kommunikation ist das A und O, um Verständnis und Akzeptanz zu erzielen“, verdeutlicht der Vorsitzende des Fördervereins.

 

Eifel profitiert vom Nationalpark

 

Für die Eifel sei der Nationalpark bereits in dieser frühen Phase des Waldumbaus ein Segen. „Der ursprünglich lang anhaltende negative Trend bei den Übernachtungszahlen konnte seit der Errichtung des Nationalparks gewendet werden und ist inzwischen deutlich positiv.“ Zunehmend werden auch jüngere Zielgruppen erreicht. Der Nationalpark habe für viele Investitionen gesorgt und neue Arbeitsplätze geschaffen. „Die Bürgermeister der Region schätzen den Nationalpark. Niemand sagt: `Hätten wir das bloß nicht gemacht´“, beschreibt Oliver Krischer die positive Stimmung.

 

Erfolg durch Miteinander

 

Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg sieht er in der Einbindung der Kommunen sowie in dem respektvollen fachlichen Miteinander. „Der Nationalpark ist in ständiger Entwicklung begriffen. Das ist für alle Beteiligten ein andauernder Lernprozess, von dem wir gemeinsam profitieren.“

 

Verantwortung für die Natur und die Naturerfahrung

 

Abschließend lädt er die Reisegruppe ein: „Kommen Sie uns wieder besuchen, ich habe Ihnen ja heute nur einen kleinen Ausschnitt des Nationalparks zeigen können.“ Und er wiederholt seinen Wunsch nach einem weiteren Nationalpark in Nordrhein-Westfalen. „Ich würde mich freuen, wenn es gelingen könnte, dass wir Nachwuchs in OWL bekommen. NRW ist groß genug für zwei Nationalparks, ich denke, unsere Verantwortung für den Naturschutz und für die Naturerfahrung der Menschen auch.“

 


18.10.2011

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