BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

DIE GRÜNEN IM KREIS HÖXTER

Große Entwicklungschance ausgeschlagen

Der Nationalpark Egge hat bei den Bürgerentscheiden in den Kreisen Höxter und Paderborn leider eine deutliche Ablehnung erfahren. Das ist enttäuschend. Damit wurde eine große Chance für die Natur und für eine naturverträgliche Entwicklung unseres Kreises ausgeschlagen. 

Die Nationalpark-Gegner sind jetzt gefordert, dass mit diesem verlorenen Bürgerentscheid nicht der Kreis Höxter insgesamt und auf lange Sicht verloren hat. Ihrem „Ja zur Natur“ müssen Taten folgen. Sie sind in der Pflicht, für den Kreis Höxter auf anderem Wege die positiven Auswirkungen zu erreichen, die mit dem Nationalpark abgelehnt wurden. Wir sehen nicht, wie das gelingen kann, sind aber offen für realistische Vorschläge zur Stärkung der Natur und zur nachhaltigen Entwicklung unseres Kreises.

Der erste kreisweite Bürgerentscheid im Kreis Höxter war insgesamt ein Erfolg. Wir danken allen Menschen, die sich dabei engagiert haben. Unser besonderer Dank gilt denen, die sich so begeistert wie uneigennützig für den Nationalpark eingesetzt haben. Ob beim Unterschriftensammeln in der Phase des Bürgerbegehrens oder beim Zusammenstellen und Verbreiten der Informationen oder auch beim Diskutieren und Argumentieren, ihnen allen sagen wir ganz, ganz herzlichen Dank. Es war uns eine große Freude und Ehre, mit euch für dieses große Ziel zusammen zu arbeiten. Unser herzlicher Dank gilt auch den Mitarbeitenden in der Kreisverwaltung, die Bürgerbegehren und Bürgerentscheid fachlich begleitet und durchgeführt haben und die sich freiwillig für das Auszählen zur Verfügung gestellt haben.
Und allen, die ihre Stimme beim Bürgerentscheid abgegeben haben, sagen wir: Vielen Dank für Ihre Teilnahme. Es war Ihre Stimme für unsere Demokratie. Sich einbringen und mitbestimmen wollen, dieses Engagement braucht unsere Demokratie, und darauf können wir alle hier im Kreis Höxter stolz sein. 

Unser Einsatz für den Nationalpark Egge war im Kreis Höxter leider nicht erfolgreich. Unser Einsatz für ein gutes Leben in gesunder Natur im Kreis Höxter geht weiter. Es bleibt viel zu tun, nun leider ohne den Schub durch einen Nationalpark in unserem Kreis.

Zweiter Nationalpark in NRW - Natur Natur sein lassen

NRW soll wilder werden. Die schwarz-grüne Landesregierung hat sich in ihrem Zukunftsvertrag zum Ziel gesetzt, einen zweiten Nationalpark in NRW einzurichten. Der bisher einzige existierende nordrhein-westfälische Nationalpark liegt in der Eifel und bietet wichtige Freiräume für Mensch und Natur. Er dient zum einen als Bollwerk gegen den dramatischen Artenschwund und zum anderen hat er sich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt.

Nationalpark Egge

Nach erfolgreichem Bürgerbegehren muss jetzt der Bürgerentscheid gewonnen werden
Briefwahl von Mitte Mai bis zum 12. Juni 

Bei widrigsten Wetterverhältnissen wurden für das Bürgerbegehren für den Nationalpark Egge über 20.000 Unterschriften gesammelt, weit mehr als erforderlich. Am 18. März 2024 haben die Kreistage in Höxter und Paderborn das Bürgerbegehren „Ja! zu unserem Nationalpark Egge“ abgelehnt; im Kreistag Höxter haben CDU, UWG, FDP und AfD gegen den Nationalpark gestimmt. Als nächster und maßgeblicher Schritt kommt jetzt der Bürgerentscheid. Nun liegt die Entscheidung über eine Nationalpark-Bewerbung in den Händen der Bürgerinnen und Bürger.

Von Mitte Mai an bis zum 12. Juni dürfen mehr als 360.000 Wahlberechtigte der Kreise Höxter und Paderborn per Brief abstimmen. Sofern der Bürgerentscheid positiv ausfällt, entscheidet letztendlich der Landtag NRW über die Einrichtung des geplanten zweiten Nationalparks in unserem Bundesland. Die Egge erfüllt alle Voraussetzungen für einen Nationalpark: Sie ist naturschutzfachlich geeignet, und die sämtlich sich im Landeseigentum  befindenden Flächen sind sofort verfügbar. Der Zuspruch der Region wurde wiederholt durch Meinungsumfragen dokumentiert und jetzt durch die Bürgerbegehren eindrucksvoll bestätigt.

Naturschutz ist unsere Herzensangelegenheit und ein Nationalpark Egge eine große Chance für die Region. - Wir sagen JA! zum Nationalpark Egge.

Naturpark, Nationalpark und Co.– Was bedeutet das überhaupt?

In Deutschland gibt es verschiedene Kategorien für Schutzgebiete. Die Schutzgebiete verfolgen alle das Ziel, die Natur mit ihren Lebensräumen und darin lebenden Arten zu erhalten, dabei können Schutzzweck, Schutzziel sowie Nutzungsweisen ganz unterschiedlich sein. Die wichtigsten Kategorien in Deutschland sind Naturschutzgebiete, Nationalparke, Biosphärenreservate, Landschaftsschutzgebiete und Naturparke. Darüber hinaus gibt auch noch Natura 2000 Gebiete, auch bekannt als Vogelschutzgebiete und FFH-Gebiete.

Naturparke

Naturparke setzen sich überwiegend aus Landschafts- und Naturschutzgebieten zusammen. Diese großräumigen Kulturlandschaften sind zur Erholung der Bevölkerung vorgesehen und eignen sich aufgrund ihrer landschaftlichen Voraussetzungen in besonderer Weise für nachhaltige touristische Angebote.

Biosphärenreservate

Biosphärenreservate bestehen aus einem Verbund von Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten (ab 30.000 ha). In ihnen wird modellhaft erprobt, wie Aktivitäten im Bereich der Wirtschaft, der Siedlungstätigkeit und des Tourismus innovativ im Einklang mit den Belangen von Natur und Umwelt reguliert und weiterentwickelt werden können. Im Gegensatz zu einem Nationalpark können auch geschädigte Naturgebiete, wie z. B. Kiesgruben, Braunkohletagebaue als Biosphärenreservat anerkannt werden.

Nationalparke

Die wichtigsten Großschutzgebiete (ab 10.000 ha) sind die Nationalparke. Hier stehen für viele wildlebende Pflanzen- und Tierarten großflächige Rückzugsgebiete zur Verfügung. Sie sind in unterschiedliche Zonen eingeteilt. Die Kernzone ist das Herz eines jeden Nationalparks, hier darf die Natur machen, was sie will. In der anschließenden Entwicklungszone soll durch Regulierungsmaßnahmen erreicht werden, dass die Flächen später in Kernzonen übergehen. Nationalparke dienen dem Erhalt und der natürlichen Entwicklung möglichst artenreicher Lebensgemeinschaften ohne lenkende menschliche Eingriffe.

Warum ein zweiter Nationalpark in Nordrhein-Westfalen?

Ein Stück Land nicht zu nutzen und nicht nach unseren Vorstellungen zur formen: Was bringt uns das? Warum sollte man Natur einfach mal Natur sein lassen?

Weil ein Nationalpark weitreichende Chancen für den Natur- und Artenschutz bietet:

  • Umfassender Schutz schafft Raum für den strukturreichen heimischen Wald von morgen.

  • Den gefährdeten Arten werden großräumige Lebensräume gesichert.

  • Das nationale Ziel der Biodiversitätsstrategie wird unterstützt.

Darüber hinaus ist der Nationalpark ein Wirtschaftsfaktor für die ganze Region:

  • Der Tourismus und andere Wirtschaftszweige profitieren.

  • Es besuchen mehr Tages- und Übernachtungsgäste die Region.

  • Neue Angebote im Bereich Naturerfahrung und Bildung, gerade auch für Kinder, können geschaffen werden.

Wo könnte in Nordrhein-Westfalen ein zweiter Nationalpark entstehen?

Großflächige unzerschnittene Gebiete sind auch in NRW selten geworden. Die Region Ostwestfalen/Eggegebirge eignet sich in besonderem Maße für die Errichtung eines weiteren Nationalparkes. Denn in der Egge gibt es viele seltene Tierarten, wie die Wildkatze, zahlreiche Fledermausarten, die Haselmaus oder den Schwarzstorch. Zudem bietet die Egge mit Arealen wie Felsformationen und Schluchten, etlichen Höhlen mit seltenen Bewohnern, Quellen und Bächen und mehreren Mooren eine besondere Kulisse. 

Jedoch eignen sich auch weitere Standorte in NRW für die Ausweisung eines Nationalparks.  Klar ist aber, dass bei der Beteiligung nur Flächen in Betracht kommen, die groß genug sind, die aus naturschutzfachlicher Sicht schützenswert sind und die im Eigentum des Landes stehen (sogenannter Staatswald).

Das Beteiligungsverfahren vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW ist im September gestartet und es wurden potenzielle Standorte vorgestellt. Interessierte Regionen sind aufgerufen, sich aktiv am Findungsprozess zu beteiligen. Gemeinsam mit den interessierten Regionen wird ein Beteiligungskonzept erarbeitet. Anschließend soll über die Bewerbung zum Nationalpark entschieden werden. 

Infoseite zum zweiten Nationalpark der des Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW

Diskussion um einen Zweiten Nationalpark in Ostwestfalen/Eggegebirge

Naturschutz, das will nicht nur die Koalition, sondern auch eine Mehrheit der Bevölkerung: Mehr als zwei Drittel halten Naturschutz für notwendig, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Das hat eine Naturbewusstseinsstudie aus dem Jahr 2021 ergeben. 

Neben vielen positiven Aspekten, die ein Nationalpark bietet, gibt es auch Stimmen, die sich gegen einen Nationalpark vor unserer Haustür aussprechen. Nationalpark-Gegner:innen argumentieren, dass eine Errichtung viele Einschränkungen nach sich zöge und auch der Kreistag Höxter hat sich - ohne Bürgerbeteiligung - am 5.10.2023 voreilig gegen die Bewerbung für einen Nationalpark Egge entschieden. Die GRÜNEN im Kreis Höxter bedauert die mehrheitliche Entscheidung des Kreistages Höxter, den Prozess für einen Nationalpark in der Egge jetzt schon zu stoppen und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am politischen Entscheidungsprozess kann somit im Kulturland Kreis Höxter nicht mehr weiter stattfinden. 

Bürgerbegehren "JA! zu unserem Nationalpark Egge"

Ein Bündnis bestehend aus dem Förderverein Nationalpark Egge, Greenpeace, BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN, dem SPD-Kreisverband, Bürger für Höxter will das umsetzen, was der Kreistag in Höxter ausgebremst hat: Die Gruppe will die Bevölkerung über die starken Chancen eines Nationalparks informieren und ihr am Ende die Möglichkeit geben, in einer fairen Wahl bei einem Bürgerentscheid abzustimmen. Zudem arbeiten Naturschutzbund (NABU), Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Naturkundliche Verein Egge-Weser (NEW) im Kreis Höxter auf ihre Weise unterschiedlich mit am Beteiligungsverfahren.

Bürgerbegehren "Ja! zu unserem Nationalpark Egge"

Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V.

FAQ zum Nationalpark Egge

Für etwas Klarheit rund um das Thema Nationalpark:

  1. Was ist mit landwirtschaftlichen oder industriellen Betrieben, die in der Nähe eines Nationalparks liegen?
    Die wirtschaftliche Entwicklung wird durch einen Nationalpark in keiner Weise beeinträchtigt, sogenannte Pufferzonen gibt es nicht.

  2. Was ist mit der Brennholzversorgung?
    In anderen Nationalparken wurden Regelungen für die Brennholzversorgung getroffen, warum also nicht auch in der Egge? Das gilt auch für die sogenannten Deputat-Holz-Berechtigten

  3. Werden auch private oder kommunale Waldflächen überplant?
    Nein. Die Pläne des Landes beziehen sich (anders als 2011/12) ausschließlich auf Landeseigentum. Eine Zurverfügungstellung von anliegenden Flächen ist selbstverständlich möglich.

  4. Was ist mit der Windkraft?
    Windkraftanlagen sind in Nationalparken nicht erlaubt. Für manche ist dies sogar ein Argument FÜR einen Nationalpark.

  5. Was ist mit der Jagd?
    Jagd bleibt notwendig und ist erlaubt, allerdings heißt es im Nationalpark Wildtiermanagement. Es gibt keine Trophäenjagd.

  6. Wie viele mögliche Standorte gibt es in NRW noch?
    Je nachdem wie man die Anforderungen bewertet, etwa zwischen vier bis acht, eine genaue Zahl wurde vom Umweltministerium noch nicht benannt.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreis Höxter haben Lust auf Vielfalt. Und wir schätzen die Wildheit als Teil des Lebens. Wir wollen urwüchsige Wälder und Naturlandschaften erleben dürfen, weil sie von berauschender Schönheit und von herausragender Bedeutung für den Naturschutz sind. Unsere Kinder und kommende Generationen sollen Natur erfahren können. Deshalb treten wir GRÜNEN im Kreis Höxter für einen Nationalpark in der Egge ein.

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