BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

DIE GRÜNEN IM KREIS HÖXTER

Klimawandel –
Gefährliche Leugnung menschlichen Einflusses
Herbert Falke zu einer „vorgestrigen“ FDP-Veranstaltung


Am Dienstag hatte die FDP zu einer Veranstaltung über die Ursachen des Klimawandels eingeladen. Herbert Falke, Sprecher der GRÜNEN im Kreis Höxter äußert sich erstaunt und empört über die, wie er sagt,  „alle aktuellen Erkenntnisse des Klimawandels leugnenden Thesen“ von Professor Ewert. „Herr Ewert unterstellt dem Gros der Klimaforscher in einer Art Verschwörungstheorie unredliche wissenschaftliche Absichten, die nur auf `Beachtung, Einfluss und Profit` zielen!“ bemerkt der grüne Kreisvorsitzende und führt weiter aus, dass ihm unverständlich sei, wie ein akademisch gebildeter Geologieprofessor Daten und Fakten grob unwissenschaftlich umdeutet und Ursachen und Wirkungen miteinander in fahrlässiger Weise vertauscht. „Was ich schon vor 35 Jahren im Geographie-, Physik- und Chemieunterricht über CO2 und Temperaturanstieg in der Erdgeschichte gelernt habe, ignoriert der Herr Professor schlichtweg!“ so das Urteil von Herbert Falke.

 

Und er führt erklärend weiter aus: „Kohlendioxyd hat wie die anderen so genannten Klimagase eine die Infrarotstrahlen der Sonne absorbierende Wirkung. Diese zurückgehaltene Wärmestrahlung der Sonne hat zu einer seit Jahrtausenden relativ stabilen Erddurchschnittstemperatur geführt. Diese Temperatur wurde allerdings in den letzten 650.000 Jahren durch die Erdbahnzyklen um die Sonne immer wieder so verändert, dass es zu Kalt- und Warmzeiten mit Temperaturschwankungen von ca. 5 Grad über 5000 Jahre hinweg gekommen ist. Je nach Nähe und Winkelstellung der Erde zur Sonne gab es also Temperaturschwankungen. Diese Schwankungen hielten sich aber dennoch in einem Mittelwert von 0,1 Grad über 100 Jahre. Dabei blieb die Konzentration von CO2 bei durchschnittlich max. 280 ppm. (Gemessen worden ist dies an Eiskernen aus der Antarktis.) Seit dem Beginn des 19. Jahrhundert ist der CO2-Wert allerdings drastisch auf 385 ppm im Jahr 2008 gestiegen. Zwar ist der direkte menschliche Anteil der CO2-Emmission, wie Prof. Ewert zurecht anmerkt, recht gering, er wird aber zusätzlich verstärkt über die Verbrennung fossiler Stoffe, die Entwaldung und die CO2-Freisetzung aus den sich erwärmenden Meeren, sodass sich der in früheren Jahrhunderten normal übliche Co2-Anstieg in den letzten 10 Jahren vervierfacht hat.

 

Professor Ewert versucht auch den derzeitigen Temperaturanstieg dadurch als naturgegeben zu erklären, dass er aufzeigt, dass in der vergangenen Erdgeschichte die CO2-Anstiege den Temperaturerhöhungen nachgefolgt seien. Für die natürlichen Zyklen ist das sogar richtig. In den natürlichen Eis- und Warmzeiten der Erde, die durch die Erdbahnzyklen um die Sonne bedingt wurden, stieg etwa bei einer Warmzeit durch die veränderte Sonneneinstrahlung zunächst die Temperatur an, dann wurde aber durch die Erwärmung der Meere in großem Umfang auch CO2 freigesetzt und so der Aufwärmeffekt verstärkt.

 

Heute aber erleben wir in den letzten 160 Jahren den umgekehrten Effekt. Die Temperatur steigt dem CO2-Anstieg nachlaufend! Und es wird eine Erhöhung der Temperatur um 3 bis 6 Grad in den nächsten 100 Jahren erwartet, falls wir die CO2-Emissionen nicht drastisch verringern. Was also bei den Eis-, bzw. Warmzeiten in 5000 Jahren geschah, ereignet sich nun wohl in knapp 100 Jahren, und das eben durch den Menschen bewirkt.“

 

Herbert Falke fasst zusammen: „Diese nicht nur durch Computermodelle von den Forschern des Weltklimarates belegten Ursache-Wirkung-Zusammenhänge leugnet Professor Ewert. Der Weltklimarat erzeugt also keine Hysterie, nur um Aufmerksamkeit oder Forschungsgelder zu erhalten,  sondern warnt vor einer sich anbahnenden und kaum noch umkehrbaren Klimakatastrophe, die allein in den letzten zehn Jahren zu global erheblichen Temperatursteigerungen und zu den auch bei uns wärmsten Sommern und mildesten Wintern der letzten 150 Jahre geführt haben. Es ist erschreckend und unverantwortlich, wie der Professor versucht, der Energieindustrie, der CO2-emittierenden Wirtschaft und im Grunde uns allen eine Unbedenklichkeitsbescheinigung auszustellen, damit noch möglichst lange die fossilen Brennstoffe der Erde um des Profits willen verbrannt werden können. Die ´gut fundierten Gegenstimmen` von Herrn Ewert verschweigen entscheidende Erkenntnisse der Klimaforschung und er kommt bewusst zu falschen Schlüssen!“


26.11.09  HF

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