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21.11.18 –
Das Waldinformationszentrum Hammerhof und das Wisentgehege Hardehausen verbinden in vorbildlicher Weise Naturschutz und Umweltbildung. Davon konnten sich die GRÜNEN der Kreistagsfraktionen Paderborn und Höxter sowie aus Bad Lippspringe überzeugen.
Die Förster Jan Preller und Rainer Glunz sowie Wisentwart Hans-Josef Böning führten die Gäste von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN durch den normalerweise nicht zugänglichen und ökologisch wertvollen „Wald der Wisente“. Dabei erläuterte Jan Preller den besonderen Effekt der Wisente in dem alten und forstlich nicht genutzten Waldgebiet: „Die Wisente haben durch ihre Weidetätigkeit einen Hudewald geschaffen.“ In Verbindung mit den alten Waldstrukturen und dem Totholzreichtum sei in 60 Jahren so ein ganz besonderes Biotop für seltene Tierarten entstanden. „Wir leisten hier einerseits einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung des Wisents, der kurz vor dem Aussterben stand und noch immer bedroht ist“, erklärt Wisentexperte Glunz. Wichtig sei für die Förster aber eben auch die besondere Artenvielfalt, die durch die Wisente im Hammerbachtal entstanden ist.
Diese Vielfalt wird seit zwei Jahren etwas genauer unter die Lupe genommen. Die Förster haben Insekten- und Fledermausexperten für Studien in den Wisent-Wald eingeladen. Und die Ergebnisse der Arbeitsgemeinschaft Westfälischer Entomologen bei Käfern, Hautflüglern und Schmetterlingen lassen sich sehen. Fledermausexperten haben in Wald und Tal insgesamt zehn Fledermausarten inklusive der seltenen Bechsteinfledermaus festgestellt. Die Forschungen laufen weiter und sollen ausgeweitet werden.
„Die ökologischen Kostbarkeiten im Wisent-Wald sind zwar alle deutlich kleiner als der Wisent selbst, aber deswegen nicht weniger bedeutsam“, betont Preller. „Mit der dramatischen Geschichte des Wisents und den Einblicken in seinen Lebensraum in Hardehausen wollen wir Menschen auch auf die Anstrengungen beim Erhalt der biologischen Vielfalt insgesamt aufmerksam machen“, erklärt der Förster.
Gisbert Bläsing, Fraktionssprecher der GRÜNEN im Kreistag Höxter, bedankte sich für die Führung und die vermittelten Erkenntnisse unter den alten Eichen und Buchen: „Ich habe heute gelernt, dass die Hammerhof-Förster den Besuchern mit großer Leidenschaft für Wald und Wildtiere den Wert der natürlichen Vielfalt und deren Schutz nahebringen. Sie vermitteln anschaulich, warum diese Erkenntnis so wichtig für uns Menschen ist, die wir ja selbst ein abhängiger Teil der Natur und im Netz des Lebens sind. Je vollständiger dieses Netz, desto stabiler und belastbarer ist es und desto sicherer sind unsere Lebensgrundlagen.“ Er wünschte dem Waldinformationszentrum weiterhin viel Erfolg. „Ich bin mir sicher, dass aus Ihrer Vermittlung von Verständnis und Erfurcht auch das entsprechende Handeln erwächst.“
Der Kreis Höxter und die Region könnten sich glücklich schätzen, diese landesweit bedeutsamen Einrichtungen des Naturschutzes und der Umweltbildung vor Ort zu haben. „Umgekehrt gilt aber auch: Das Land tut gut daran, diese Einrichtungen hier bei uns zu unterhalten. Sie sind hier genau am richtigen Ort, wie wir heute erleben durften“, sagte Bläsing.
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