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„Es ist nicht beliebig, wie unsere Straßen heißen. Wir tragen heute Verantwortung für die Straßennamen unserer Stadt.“ Mit dieser Begründung tritt Ludger Roters, Fraktionssprecher der GRÜNEN im Rat der Stadt Höxter, dafür ein, „belastete Straßennamen“ zu ersetzen. „Personen mit nachweislich enger Verbindung zum Machtsystem der Nationalsozialisten sollten nicht länger unseren Straßen ihren Namen geben. Sie sollten nicht länger auf den Anschriften unserer Bürgerinnen und Bürger auftauchen. Und sie sollten nicht länger Aushängeschilder oder Visitenkarten unserer Stadt sein.“
Für Ludger Roters bedeute ein Umgang mit Geschichte nicht, dass alles so bleiben müsse, wie frühere Generationen es entschieden hätten. „Wir haben im Gegenteil die Aufgabe, aus der Geschichte zu lernen und daraus Konsequenzen zu ziehen.“ Straßen nach Personen zu benennen sei immer auch eine Ehrung dieser Personen. Wenn aus heutiger Sicht diese Ehrung nicht mehr gerechtfertigt erscheint, sei eine Umbenennung nicht nur legitim, sondern geboten.
Angelika Paterson, Ratsmitglied der GRÜNEN, schlägt vor, die entsprechenden Straßen nach jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu benennen. „Auf meine Nachfrage bei der Jacob-Pins-Gesellschaft wurden mir beispielsweise der Rabbiner Dr. Samson Hochfeld, der Kaufmann Ernst Löwenstein sowie der Ehrenbürger der Stadt Höxter Jacob Pins genannt.“
Der Straßenname Hindenburgwall könne zukünftig ersatzlos gestrichen werden, weisen die GRÜNEN auf einen Sonderfall hin. „Tatsächlich braucht dieser Wallabschnitt keinen Straßennamen. So wenig wie die übrigen Wallabschnitte auch.“ Die Folge wäre eine Adressänderung allein für ein einziges Haus. „Die ist ohnehin sinnvoll, da das Haus über die Luisenstraße sowie den Luisenplatz erschlossen ist“, erläutert Ludger Roters.
Dieser Wallabschnitt ist als Teil des zukünftigen Landesgartenschaugeländes vorgesehen. Daher bekommt er eine besondere Bedeutung für die Selbstdarstellung der Stadt Höxter und dafür, wie die Stadt in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. „Das sollte uns Anlass genug sein, diesen belasteten Straßennamen Vergangenheit werden zu lassen“, ist Ludger Roters der Ansicht.
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