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Sehr geehrte Damen und Herren,
die Freunde, Befürworterinnen und Unterstützer der Realschule haben mit ihrem Engagement viel erreicht! Vier Jahre wird ihre Schule länger Bestand haben, als das ursprünglich die Absicht des Rates der Stadt Höxter gewesen ist. Vier Jahre mehr, als wir GRÜNEN das für richtig gefunden haben. Für uns war klar und machte Sinn: die Sekundarschule löst Hauptschule und Realschule ab. Heißt: sobald es die Sekundarschule gibt, fangen Haupt- und Realschule an, auszulaufen. Also sollten bereits zum Schuljahr 2014/15 dort keine neuen fünften Jahrgänge mehr gebildet werden. Der Rat hatte das Recht dazu, das zu beschließen.
Es ist nun anders gekommen. Und das können sich die Freundinnen, Befürworter und Unterstützerinnen der Realschule als Erfolg anrechnen. Es gab neue Eingangsklassen zum Schuljahr 2014/2015, es gab keinen Beschluss zur Auflösung ab 2015/16, und den wird es auch nicht geben zur Auflösung ab 2016/17 und auch nicht zur Auflösung ab 2017/18. So, wie im Bürgerbegehren gefordert. Ich finde, das ist eine ganze Menge. Das sind vier Jahre mehr, die erstritten wurden und die gewährt werden. Obwohl der Rat das anders besser gefunden hätte.
In der öffentlichen Diskussion war viel von Ideologie die Rede. Das soll heißen, hier hätten Politik und Verwaltung aus Starrsinn und ohne sachliche Gründe entschieden. Dieser Vorwurf stimmt nicht. Für uns GRÜNE nehme ich ganz entschieden in Anspruch, dass wir aus Überzeugung und aus guten Gründen und mit Realitätssinn für die Sekundarschule und damit gegen die Realschule gestimmt haben. Wir sind von der Idee des gemeinsamen Lernens sowie vom Konzept der Ganztagsschule zutiefst überzeugt. Und die Umstände in Höxter: Rückgang der Schülerzahlen, fehlende Nachfrage der Hauptschule, sprechen dafür, dass die Sekundarschule eingeführt wurde, und dass sie jetzt nicht gefährdet wird. Die Befürworter der Realschule dürfen die breite parteiübergreifende Übereinstimmung in dieser Frage zur Kenntnis nehmen und daraus den Schluss ziehen, dass hier ganz im Gegenteil zu einer ideologischen Motivation ein gesunder Pragmatismus am Werk ist. An dieser Stelle möchte ich deshalb ausdrücklich Dank in Richtung CDU aussprechen, die sich heute in dieser Frage eben nicht ideologisch, sondern sachorientiert und weitsichtig entscheidet.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir GRÜNEN haben gegen das Bürgerbegehren gestimmt. Nicht, weil wir Bürgerbegehren schlecht finden. Allerdings sind wir in dieser Frage inhaltlich anderer Meinung. Dazu stehen wir in aller Offenheit. Wir wollten also keine zwei weiteren Jahre Verlängerung für die Realschule. Zwei weitere Jahre Unklarheit, wie es denn nun in Höxter mit der Schullandschaft weiter geht. Unklarheit, ob am Ende die Verunsicherung oder auch das Schlechtmachen der konkurrierenden Schulen so weit zunimmt, dass die Anmeldungen in Höxter insgesamt zurückgehen. Dass womöglich wider Erwarten die Sekundarschule in ihrem Bestand gefährdet wird. Leider haben wir uns damit nicht durchgesetzt.
Deshalb gehen wir GRÜNEN nun diesen Kompromiss ein, kommen wir den Befürwortern der Realschule entgegen. So weit, wie wir es für verantwortbar und für zulässig halten. Ja, wir sind dazu bereit, dass es zwei weitere Jahre Eingangsklassen für die Realschule geben soll, sofern die Anmeldezahlen es zulassen. Aber wir GRÜNEN wissen eben auch, wie wichtig die perspektivische Klarheit in dieser Frage ist. Die Klarheit nämlich, dass der Rat weiterhin zu seiner Entscheidung für die Sekundarschule steht. Dass er sie weiterhin als die angemessene Antwort auf die Schulsituation in Höxter sieht. Dass er den Fortbestand und den Erfolg der Sekundarschule will.
Selbst wer die Realschule am liebsten in alle Zukunft retten will, muss anerkennen, dass es diese Zukunft nicht mehr gibt. Mit dem Wegfall der Hauptschule ist das dreigliedrige Schulsystem Vergangenheit, und damit auch die Realschule. Die Sekundarschule löst sie ab. Mit einem pädagogischen Konzept, vor dem man keine Angst haben muss, sondern über das man sich freuen kann. Mit einer zahlenmäßig besseren Ausstattung an Lehrkräften. Mit der Möglichkeit, in 9 Jahren das Abitur zu erlangen.
Weil das so ist, weil die Realschule keine Zukunft hat und weil wir der Entwicklung der Sekundarschule die notwendige Sicherheit geben wollen, begrenzen wir den Fortbestand der Realschule aktiv. Wichtig ist nämlich ein technisches Detail: niemand kann vor einem Anmeldeverfahren sagen, wie es ausgehen wird. Nach dem Anmeldeverfahren aber ist es zu spät für ein Eingreifen. Also braucht die Schulentwicklungsplanung eine Entscheidung vor einem Anmeldeverfahren. Das leisten wir hier und heute mit unserem Antrag auf auslaufende Auflösung der Realschule ab 2018/2019.
Damit schaffen wir Klarheit. Alle Eltern wissen, woran sie sind. Und das ist nichts anderes als Fairness für alle.
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