BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

DIE GRÜNEN IM KREIS HÖXTER

Dramatischer Artenrückgang auch im Kreis Höxter

Wissenschaftler tauschen sich mit Anton Hofreiter über praktischen Naturschutz aus

Zu einem Fachgespräch über das Artensterben und die Bewahrung der Artenvielfalt traf sich Anton Hofreiter, Vorsitzender der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, mit Wissenschaftlern aus dem Kreis Höxter. Hofreiter, Doktor der Biologie, informierte sich über Erkenntnisse der heimischen Artenschutzexperten zum Rückgang der Arten im Kreis Höxter.

„Besonders auffällig ist der extreme Rückgang bei Tierarten, die vor wenigen Jahren noch allgegenwärtig waren“, macht Dr. Mathias Lohr am Beispiel der Gefleckten Heidelibelle deutlich. Die Bestände von „Allerweltsarten“ seien in den letzten zehn Jahren zum Teil dramatisch eingebrochen. Neben einer intensiveren landwirtschaftlichen Nutzung habe in jüngster Zeit vor allem die Klimaveränderung sowie das Zusammenwirken dieser Änderungen den Rückgang der Arten verursacht, berichten die Wissenschaftler.

Positiv sei, dass es inzwischen zahlreiche Kooperationen der Wissenschaftler mit den verschiedenen Bewirtschaftern und Nutzern der Landschaft gebe. So kann Professor Dr. Winfried Türk von der Zusammenarbeit mit der Stadt Höxter beim Ausbau der grünen Infrastruktur und der Landesgartenschau sowie mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt berichten. Und Dr. Burkhard Beinlich erläutert ein aktuelles Bundesforschungsprojekt zur Artenvielfalt bei der Grünlandbewirtschaftung in Kooperation mit der Landwirtschaft.

„Die Bewahrung der Artenvielfalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, fasst Anton Hofreiter zusammen. „Es braucht die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, den Bewirtschaftern der Landschaft, Politik und Öffentlichkeit. Wenn die wissenschaftlichen Erkenntnisse Zugang in die Gesellschaft finden, können daraus auch die notwendigen Konsequenzen gezogen werden.“ Als ein Beispiel für die Bundespolitik nennt er, dass die Landwirtschaft für Umwelt- und Naturschutzleistungen entlohnt werden müsse. Er fordert zudem: „Bundesimmobilien sollen nicht mehr nach maximalem Gewinn und ohne sonstige Rücksichtnahme bewirtschaftet werden. Ökologische Aspekte müssen zukünftig etwa bei der Unterhaltung von Flussufern und Auenbereichen z. B. entlang der Weser entscheidend sein.“

 

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