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Wie können wir aus dem ehemaligen Haus Pennig ein Haus für die Bürger und Bürgerinnen in Warburg entwickeln, mit dieser Frage beschäftigten sich die Warburger Bündnisgrünen gemeinsam mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in einem Arbeitsgespräch. Die Ministerin hatte zuvor als Rednerin beim Warburger Unternehmerforum brilliert und nahm sich dann ausgiebig Zeit für einen Stadtspaziergang und das Gespräch mit interessierten Bürgern.
Das kann hier ein „Ort der Heimat“ werden, befand Mona Neubaur spontan. Anknüpfend an ihren Vortrag, bei dem sie die Bedeutung gemeinsamer Orte für die Bürgerschaft heraus gestellt hatte, sah die Landesministerin in dem Projekt eine große Chance für die Stadt Warburg, das sie gerne unterstützen möchte. Welche Fördermöglichkeiten man nutzen könne, müsse noch ausgelotet werden. Sie führte Beispiele aus anderen Regionen an, wo solche Projekte erfolgreich umgesetzt worden sind. Um das bürgerschaftliche Engagement zu stärken, hatte die Stadt Warburg bereits einen detailliert ausgearbeiteten Antrag für das Landesprogramm „Dritte Orte“ gestellt, dabei jedoch wider Erwarten keinen Zuschlag erhalten. „Der Antrag war absolut stimmig“, merkte Hilla Zavelberg-Simon an.
Ein Treffpunkt für Vereine, Institutionen und ehrenamtlich Engagierte, das schwebt auch Diether Wegener vom Warburger Denkmalverein vor. Man sei für weitere Räume in aussichtsreichen Gesprächen mit der Musikschule, im Obergeschoss soll eine Wohnung entstehen. Herzstück sei jedoch das Erdgeschoss, das man für die städtische Gemeinschaft nutzen wolle. Dafür müsse jedoch ein Trägerverein gefunden werden, die Denkmalstiftung könne das Projekt nur anstoßen. „Ein Raum der Begegnung ist für die Stadtgesellschaft immens wichtig“, stellte Willi Bott heraus. Dass dabei eine hauptamtliche Unterstützung vonnöten sei, betonte Mona Neubaur.
Im Gespräch zeigte sich auch, dass der Verein „Zweite Heimat“, der in einem Haus in der Hauptstraße wertvolle Integrationsarbeit leistet, Interesse an einer Nutzung des Raumes im Erdgeschoss hat. Hilla Zavelberg-Simon begrüßte diese Möglichkeit, die an zentraler Stelle der Stadt Perspektiven für den interkulturellen Austausch biete. Mona Neubaur führte aus, dass sich andernorts die Gründung eines Bürgervereins bewährt habe. Klaus Engemann aus Eissen konnte dies für seinen Heimatort Eissen nur bestätigen.
Diskutiert wurde auch eine gastronomische Nutzung im Untergeschoss des Hauses. Mona Neubaur, die auch das Ressort Tourismus verantwortet, sieht im nachhaltigen Tourismus für die Region großes Potenzial. Bereits in ihrem Vortrag hatte sie die schmucken Fachwerkhäuser der Hansestadt herausgestellt, auch der Radtourismus biete Perspektiven. „Man sollte hier mal ein Wochenende verbringen“, merkte Mona Neubaur an, die sich auch ein Cafe in dem Haus Pennig vorstellen könnte. „Da wäre auch eine Außengastronomie möglich“, ergänzte Hermann Ludwig,“ schließlich haben wir vor der Haustür die wohl kürzeste Fußgängerzone des Landes zu bieten.“
In besagter Fußgängerzone schwang sich die Ministerin nach dem ausführlichen Gespräch auf das Lastenrad der Bündnisgrünen, ließ sich einen knackigen Apfel als Imbiss schmecken. Erfreut zeigte sich die stellvertretende Ministerin über die Gastfreundschaft der Warburgerinnen und Warburger. Schon der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt war für sie ein Highlight. „Die Seite war mit Sonnenblumen ausgeschmückt“, freute sie sich über ein Zeichen der Wertschätzung.
Das stadtbildprägende Fachwerkhaus an der Ecke Sternstraße/Marktstraße aus dem Jahr 1862 wollte ein Investor aus Salzkotten 2018 abreißen lassen und dort einen luxuriösen Neubau errichten. Die Abrissgenehmigung hatte er schon, doch viele Warburger, vor allem die Warburger Denkmalstiftung, setzten sich aber gegen den Widerstand der CDU und des damaligen Bürgermeisters Michael Stickeln für den Erhalt des Gebäudes ein. Am Ende wurde es von der Stiftung gekauft. Es wird nun unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz aufwändig saniert.
Die Experten gehen von Kosten in Höhe von 2,3 Millionen Euro aus. Eine Million Euro stellen die Stiftungen aus Eigenmitteln zur Verfügung, der Rest soll über verschiedene Banken finanziert werden, heißt es von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Westfassade des Gebäudes sei beispielsweise schwer beschädigt, die Haustechnik müsste komplett erneuert werden, berichtet Diether Wegener.
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