BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

DIE GRÜNEN IM KREIS HÖXTER

Grüne wollen Entwicklungszusammenarbeit ohne Atom
Forderung nach Beendigung der Urananreicherung in Gronau


Das Gelingen von Atomausstieg und Energiewende in Deutschland hat Bedeutung auch für die Zukunft der Energieversorgung der Entwicklungsländer. Derzeit entscheide sich in vielen Staaten, in welche Form der Stromversorgung investiert werde. Aus Sicht der Grünen sind die Erneuerbaren Energien der Schlüssel für die Entwicklung der armen Länder. Das machte Ute Koczy, Entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen, deutlich.

 

Dass die Branche der Erneuerbaren Energien durch die jetzige Bundesregierung massiv behindert wird, sieht die Politikerin deshalb auch aus globaler Sicht mit Besorgnis.

 

„Es ist schlimm, wie die Bundesregierung die Energiewende torpediert. Sie hat durch ihre wiederkehrenden plötzlichen Kürzungen jegliche Planungssicherheit der vielen mittelständischen Betriebe zerstört“, bewertet Ute Koczy die aktuelle Lage in Deutschland. „Hier wird eine ganze Zukunftsbranche vor die Wand gefahren. Und der Bundesumweltminister macht dabei auch noch mit.“ Sie befürchtet nicht wieder gutzumachende Schäden für den Wirtschaftsstandort Deutschland und einen erheblichen Rückschritt für die weltweite Energiewende.

 

Ute Koczy, die sich seit ihrem Studium mit der internationalen Rohstoffgewinnung beschäftigt, berichtete anschaulich von der Notwendigkeit zur Energiewende gerade in den Ländern des Rohstoffabbaus. „Die Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern muss so schnell wie möglich beendet werden“, macht die Entwicklungspolitikerin deutlich. Dabei verweist sie auf die zumeist negativen Folgen des Rohstoffabbaus für die betroffenen Menschen und die Umwelt. In vielen Abbaugebieten werden Menschenrechte missachtet und massive Umweltverschmutzungen in Kauf genommen. Das gelte in besonderer Weise für den Urantagebau. „Deutschland als Importeur hat da eine Mitverantwortung, der es sich bisher allerdings weitgehend entzieht“, beklagt Ute Koczy.

 

Auch fordert sie, den Betrieb der Urananreicherungsanlage in Gronau einzustellen. Diese Anlage importiert Uran und beliefert mit dem daraus hergestellten atomaren Brennstoff ihrerseits die Welt. Nach Ansicht der Grünen könne Atomenergie keine Antwort auf die Energieversorgung der Entwicklungsländer sein. Entsprechend lehnen sie auch deutsche Bürgschaften für den Bau von Atomkraftwerken ab. „Diese Großtechnologie ist extrem kostspielig und aufwändig und stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Was das in Ländern mit geringem Umweltbewusstsein, verbreiteter Korruption oder autoritären Regimen bedeutet und was das in politischen Krisensituationen für katastrophale Folgen haben kann, mag sich niemand vorstellen.“

 

Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit müsse es hingegen sein, einer dezentralen Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien den Weg zu bereiten. Inselnetze machten sowohl in Ballungsräumen wie in ländlichen Regionen Sinn. „Die zukunftsfähige Sicherstellung der Energieversorgung der Entwicklungsländer ist eine gigantische Aufgabe. Deutschland kann dabei eine wichtige Rolle spielen, wenn es selbst die Energiewende wieder entschlossen voranbringt,“ urteilt Ute Koczy abschließend.

 

 

20.04.2012

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