Großflächiger Einzelhandel:
Ehrliche Auseinandersetzung unverzichtbar
Mit Erstaunen nehmen die Grünen in Höxter zur Kenntnis, dass die SPD sich in Sachen Kaufland bereits entschieden hat. Man möchte ganz offensichtlich sich und andere davon überzeugen, dass Kaufland ein Segen für Höxter sei. „Unsere Zweifel sind so einfach nicht auszuräumen“, macht Martina Fahlbusch für die Grünen deutlich.
„Wir fragen uns, welchen Wert eine Recherche hat, die zu einem vollkommen einseitigen Ergebnis kommt.“ Es sei erstaunlich, dass die SPD bei ihrer Kaufland-Untersuchung nur Positives berichtet. Niemand könne so blauäugig sein, das für die ganze Wahrheit zum Thema Kaufland zu halten. „Wer überzeugen will, darf sich nicht bloß die Beispiele aussuchen, die ins eigene Konzept passen“.
Generell sei ein Vergleich von Städten nur eingeschränkt möglich, finden die Grünen. In keiner Weise könne Höxter mit einer Stadt aus dem Osten verglichen werden. Dort gebe es keine über Jahrzehnte gewachsene Einzelhandelsstruktur und habe sich nach der Wende ein kompletter Wandel in den Städten vollzogen.
Martina Fahlbusch kritisiert darüber hinaus die Vorfestlegung speziell auf einen Kaufland-Markt. Auf alle Fälle würde eine Kauflandansiedlung den Druck auf alle kleineren Lebensmittelgeschäfte in angrenzenden Gebieten verstärken. Ein Verschwinden einzelner Läden wäre die absehbare Folge. In vielen Ortsteilen existieren noch kleinere Läden, die insbesondere von älteren Mitbürgern gebraucht werden. Und genau in diesen Strukturen fände täglich die Form der Kommunikation statt, die das Leben lebenswert macht.
Es sei endlich an der Zeit, dass benachbarte Städte gemeinsame Konzepte entwickeln, anstatt gegeneinander zu wirken, so die Meinung der Grünen.
“Die Geiz-ist-geil-Mentalität hat ausgedient! Erst wenn wir wieder bereit sind, angemessene Preise für gute Produkte zu bezahlen, hat die Wirtschaft in Deutschland eine Chance.“
23.12.2005
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