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Ein Jahr lang dauert inzwischen die Atomkatastrophe in Japan. Darauf haben auch die Grünen in Höxter mit einer zweistündigen Gedenkveranstaltung aufmerksam gemacht und sich damit in den weltweiten Protest gegen die Atomenergie eingereiht.
Das Atomkraftwerk Fukushima ist noch immer eine große Gefahr
Anlass war der Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima. „Inzwischen wissen wir jenseits von offiziellen japanischen Angaben, wie schlimm die Katastrophe wirklich ist“, machte Martina Fahlbusch von den Grünen in Höxter in ihrer Ansprache deutlich. „Die Atomanlage ist nach wie vor in einem kritischen Zustand. Die Situation kann schnell wieder dramatisch eskalieren.“ Auch ohne weitere Verschärfung ist die Dimension der Katastrophe immens. Zehntausende Menschen haben ihre Heimat und ihren Lebens-unterhalt verloren, die Lebensgrundlagen sind auf absehbare Zeit hochgradig verstrahlt, und massenhafte Erkrankungen aufgrund der Strahlenbelastung vorprogrammiert.
Teil der weltweiten Anti-Atom-Bewegung
„Wir stehen heute hier in Höxter, in der Nachbarschaft vom AKW Grohnde, als Teil der weltweiten Anti-Atom-Bewegung. Wir sind in Solidarität verbunden mit den Menschen in aller Welt, die an den Folgen der Atomwirtschaft erkranken oder die vom atomaren Risiko bedroht sind“, betonte Ludger Roters, Kreisgeschäftsführer der Grünen. „Der weltweite Atomausstieg ist unser gemeinsames Ziel. Die Welt wartet darauf, dass uns in Deutschland die Energiewende gelingt und wir erfolgreiche Wegbereiter sind.“
Deutsche AKWs entsprechen nicht Stand der Technik
Auch in Deutschland gehe von den weiter im Betrieb befindlichen Atomanlagen eine unverändert hohe Gefahr aus. Der angewendete Sicherheitsstandard entspreche nicht dem Stand der Technik, sicherheitstechnische Nachrüstungen seien trotz bekannter Mängel der Atomanlagen seit Jahren nicht mehr vorgenommen worden.
Bevölkerung ist das Gegengewicht zur Atomlobby
Deshalb beließ es die Gedenkveranstaltung nicht beim Protest, sondern setzte zugleich ein Zeichen für die Energiewende. „Wir sind das Gegengewicht zur Atomlobby, die die Energiewende verzögern will“, machten Teilnehmerinnen und Teilnehmer klar. „Offenbar braucht die Bundesregierung den Druck der Bevölkerung. Wir wollen, dass die Regierung die Energiewende entschlossen vorantreibt.“
Atomausstieg selbst machen
Konsequent lautete die Schlussfolgerung: Wir können uns am ehesten auf uns selbst verlassen. Und das mündete in der Aufforderung an alle Bürgerinnen und Bürger, selbst ihren Teil zum Atomausstieg und zur Energiewende beizutragen. Etwa durch den Wechsel zu einem Ökostromanbieter, der von der Atomindustrie unabhängig ist, durch Strom-sparen, durch Beteiligung an Investitionen in erneuerbare Energie, durch Überzeugungs-arbeit im Freundeskreis oder durch Unterstützung der Anti-Atom-Bewegung.
„Atomkraft ist eine nicht verantwortbare Risikotechnologie. Das haben Tschernobyl und Fukushima dramatisch bewiesen. Wir wollen keine weiteren Beweise mehr. Wir wollen den Ausstieg. Weltweit“, waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung einig.
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